Brokkoli gehört zu der Familie der Kreuzblütengewächse und ist damit eng verwandt mit Blumenkohl, Rotkohl, Weißkohl oder auch Rosenkohl. Wie der Name schon sagt, sind das alles Kohlsorten. Das Thema Kohl und Ernährung von Kaninchen ist sehr umstritten. Die Meinungen gehen hier stark auseinander. Einerseits gibt es die Behauptung, dass Kohl für Kaninchen generell unverträglich ist und wenn überhaupt, nur in kleinsten Mengen gefüttert werden sollte. Andererseits gibt es auch die Meinung, dass Kohl für artgerecht ernährte Kaninchen prinzipiell gut geeignet ist und nur bei Kaninchen, welche mit Trockenfutter ernährt werden, eine Unverträglichkeit gegenüber Kohl vorliegt. Das würde dann an Veränderungen im Darm liegen, welche allerdings reversibel sind, wenn man aufhört, Trockenfutter zu geben. Doch wer hat hier recht? Dürfen Kaninchen Brokkoli essen?
Grundsätzlich dürfen Kaninchen Brokkoli essen, wenn sie eben nicht mit Trockenfutter gefüttert werden. Falls man seine Kaninchen mit Trockenfutter füttert, sollte man das Trockenfutter absetzen und nach einiger Zeit der Abgewöhnung und Umstellung kann man Kohlsorten wie Brokkoli langsam anfüttern.
Warum sollte man auf Trockenfutter verzichten?
Sicherlich gehört Trockenfutter nicht zur natürlichen Ernährung der Kaninchen, denn wo sollten diese in der freien Natur industriell gefertigtes Trockenfutter vorfinden? Das alleine ist vielleicht ein Hinweis, aber natürlich noch kein absoluter Ausschlussgrund für Trockenfutter, schließlich essen wir Menschen ja auch viele Lebensmittel, welche so nicht Teil unserer natürlichen Ernährung sind. Prominentes Beispiel ist hier die Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Käse oder Quark.
Allerdings sind im Zusammenhang mit Trockenfutter zahlreiche Folgen bekannt. Es geht hier vor allem um die Pellets im Trockenfutter, also gepresste Stäbchen in konzentrierter Form, teilweise mit Weizen. Als Folge einer solchen Fütterung kann es zu Zahnproblemen, Übergewicht und Problemen mit der Verdauung kommen. Man geht davon aus, dass Pellets die Darmflora verändern. Und eben durch diese Änderungen der Darmflora werden Kohlsorten wie etwa Brokkoli unverträglich.
Wenn man mit Trockenfutter aufhören möchte, sollte man diese über einige Zeit langsam reduzieren und nicht von heute auf morgen aufhören. Dazu wiegt man am besten am ersten Tag ab, wie viel Trockenfutter man normalerweise geben würde. Dann reduziert man es über zwei Wochen jeden Tag um eine kleine Menge, damit man dann nach zwei Wochen aufhört.
Was ist bei der Fütterung von Kaninchen mit Brokkoli zu beachten?
Brokkoli gilt im Gegensatz zu anderen Kohlsorten als ein nur wenig blähender Kohl. Selbst wenn die Darmflora noch nicht vollständig normalisiert ist, wird Brokkoli also vermutlich besser vertragen als Kohlsorten wie zum Beispiel Wirsing oder Chinakohl. Trotzdem gilt auch hier, dass man nur vorsichtig kleine Mengen anfüttern sollte. Dann achtet man darauf, ob die Kaninchen Blähungen oder andere Probleme bekommen. Falls nicht, kann man die Menge langsam steigern. Und natürlich sollte man den Kaninchen rohen Brokkoli geben. Gekochter Brokkoli in Buttersauce ist natürlich keine Option für deine Kaninchen.
