Im Herbst fallen überall Kastanien von den Bäumen und wenn man irgendwann mal genug gebastelt hat, dann fragt man sich, was man mit den Kastanien noch so alles anfangen könnte. Auch in der freien Natur haben Hasen und Kaninchen ja Zugriff auf die Kastanien, da diese vom Baum fallen. Da überlegt sich mancher, ob Kastanien nicht eventuell sogar zur Fütterung geeignet wären. Doch ist das tatsächlich so oder unterliegt man hier einem Irrtum? Können Kaninchen Kastanien essen?
Normale Kastanien, welche vom Baum fallen und oft zum Basteln verwendet werden, sind giftig. Es handelt sich dabei um sogenannte Ross-Kastanien. Ross-Kastanien sollten nicht an die Kaninchen verfüttert werden. Etwas anderes sind sogenannte Ess-Kastanien. Diese sind zumindest ungiftig, aber nicht unbedingt die bevorzugte Ernährung für Kaninchen. Maronen sind eine Zuchtform der Ess-Kastanie. Auch für Maronen gilt, dass man diese eher nicht zur Fütterung einsetzen sollte. Ess-Kastanien und Maronen sind Dickmacker und können zu Verdauungsbeschwerden führen.
Gibt es Tiere, welche die Ross-Kastanie vertragen?
Für den Menschen und ebenso für Hunde, Katzen, Kaninchen und Pferde sind Ross-Kastanien giftig. Einige Wildtiere wie etwa Wildschweine, Rehe und Hirsche vertragen die Ross-Kastanie aber. Als Futtermittel ist die Ross-Kastanie also nicht geeignet. In der freien Wildbahn würden Hasen und Kaninchen nicht auf die Ross-Kastanien zurückgreifen, da diese eher bitter schmecken. Wenn deine Kaninchen nur aus Versehen mal in eine Ross-Kastanie gebissen haben oder nur eine sehr kleine Menge gegessen haben, ist mit keinen schweren Symptomen zu rechnen. In der Zucht werden Kastanien daher teilweise sogar beigemischt, aber wenn es einem um das bestmögliche Tierwohl geht, sollte man auch auf kleine Mengen verzichten.
Warum haben Ross-Kastanie und Ess-Kastanie den gleichen Namen?
Die Ross-Kastanie wurde nach der Ess-Kastanie benannt, da sie dieser sehr ähnlich sieht. Bei der Ross-Kastanie handelt es sich um die Art „Aesculus hippocastanum“ und die Ess-Kastanie heißt in der Fachsprache „Castanea sativa“. Es sind also zwei vollkommen verschiedene Arten. Beide Arten gehören zu unterschiedlichen Gattungen, Familien und Gruppen. Sie sind botanisch gesehen also sehr verschieden und haben nur den Namen gemein.
